Liebe Freunde!

Liebe Freunde!
 
Es freut mich sehr, dass ich euch auf unserer neuen Homepage begrüßen darf!
Ihr findet hier ganz viel Information, Emotion, unseren Betrieb, unsere Produkte, unseren Alltag.
Als allerersten Beitrag möchte ich euch aus gegebenen Anlass unsere Schweinehaltung, unsere Einstellung und Ansichten bezüglich Tierhaltung ganz allgemein, aber auch unser tägliches Leben näher bringen.
 
Wer zu uns auf den Hof kommt, der sieht schon von Weitem unsere Schweine, je nach Stimmung entweder faul im Schatten herumliegen oder wie sie ihr Gehege umackern, sich im Wasserloch tummeln oder miteinander spielen wie man es eigentlich eher von jungen Hunden gewohnt ist.
Dann sollte man schon etwas langsamer fahren, denn wahrscheinlich trifft man schon bald auf unseren Gockel mit seinen beiden Lieblingshennen - bekanntlich schmecken die Würmer in Nachbars Garten viel besser - oder unsere beiden Hunde kommen schauen was da los ist. Früher hätte sich auch unser "Minischwein" Helga über ihren Besuch gefreut. Doch dank der Verordnung bezüglich afrikanische Schweinepest ist es nicht mehr möglich sie immer frei herumrennen zu lassen. Inzwischen fühlt sie sich als Mami bei den Ferkeln allerdings sehr wohl.
 
Im Hof spazieren dann unsere beiden Katzen am Dach herum und wenn man ganz viel Glück hat, kommen sie sogar herunter und lassen sich streicheln. Nur unsere beiden Zwergziegen sind in einem Gehege eingesperrt, denn sonst würde von Omas Rosen nicht viel übrig bleiben! Man sieht schon, wir haben einen ziemlich entspannten Umgang mit unseren Tieren und sie miteinander wohl auch.
 
Noch lange bevor wir auf BIO umgestellt haben, um genau zu sein vor über 20 Jahren, haben wir bereits mit der Freilandhaltung begonnen. Damals gab es einen Aufschrei unter unseren Berufskollegen und unter den Nachbarn. Denn jetzt spinnt er völlig, der Monschein! Man kann doch eine Sau nicht raus lassen! Und dann ist da nur ein halb Meter hoher Stromzaun rundherum! Wie soll denn das funktionieren? Die springen doch drüber und rennen davon! Die kann man nie wieder einfangen! Ist ja voll gefährlich so eine Sau!
Tja, ausgebüchst sind sie relativ selten, nur wenn`s besonders viel Spaß gemacht hat. Wenn wir nicht zuhause waren oder beim Hoffest, oder unser Chef hat vergessen bei unseren Neuzugängen die Stalltür zuzumachen und es sind 40 Ferkel im Hof gestanden. Das hatte allerdings nix mit der Freilandhaltung zu tun! Einfangen ließen sie sich auch wieder, man musste nur herausfinden, wo sie herausgekommen sind, denn genau da wollten sie wieder hinein.
 
Inzwischen müssen wir unser Gehege ja doppelt umzäunen, mit einem Elektrozaun und mit einem eineinhalb Meter hohem Zaun, deswegen passiert jetzt kaum noch etwas.
 
Doch wir durften dadurch ganz viel lernen. Schweine sind extrem klug, sehr neugierig, sehr verspielt und fühlen sich draußen bei jedem Wetter wohl, nur wenn es zu heiß ist, ziehen sie den kühlen Stall vor.  Natürlich leben wir trotzdem davon, dass diese Tiere dann geschlachtet werden, doch weiß ich dass sie vorher ein gutes Leben mit frischer Luft und Sonnenschein hatten. Sie leben in Stroh- oder Kompostställen, wir arbeiten mit beiden Systemen, haben immer die Möglichkeit ins Freie zu gehen, wo sie nicht nur einen befestigten Boden haben, sondern richtige Wiese und Erde und alles was dazu gehört.
 
Und das gefällt nicht nur uns, sondern auch unseren Kunden. Und noch etwas gefällt unseren Kunden. Dass wir eigentlich immer "Tag der offenen Tür" haben und man uns immer besuchen und auch einen Blick in den Stall werfen darf. Denn wir haben nichts zu verbergen.
 
Natürlich wirkt sich das auch auf die Fleischqualität aus. Der Muskel entwickelt sich ganz anders, das Fleisch ist kompakt, saftig, es gibt kaum Kochverlust und es schmeckt ganz anders.
 
Doch jetzt zum gegebenen Anlass, wir hatten diese Woche Besuch vom Aktiven Tierschutz, denn wir sind angezeigt worden.
Hmmm....
Die Dame war wirklich sehr nett, hat sich alles sehr genau angesehen und uns mit den Worten verlassen: "Wenn es bei uns mehr solche vorbildhafte Betriebe geben würde, hätte ich weniger Arbeit!"
Wer kann das verstehen? Gerade in unserer Umgebung gibt es durchaus den einen oder anderen Betrieb, wo man als Tierfreund besser nicht die Stalltür öffnet und dann werden ausgerechnet wir angezeigt? Weil es vielleicht in letzter Zeit irgendwann einmal stärker geregnet hat und das Wasser im Gehege gestanden ist und die Schweine nicht deswegen draußen waren weil sie mussten - sie können jederzeit in den Stall - sondern weil sie wollten und weil ihnen Dreck und Schlamm Spaß macht?
Tierschutz ist wichtig, keine Frage und völlig in unserem Sinn, doch man muss schon auch realistisch bleiben und mit gesundem Hausverstand die Dinge betrachten. Ein Schweinemastbetrieb, auch wenn er BIO ist und Freilandhaltung hat wird niemals ein Gut Aiderbichl werden. Wir müssen davon leben und auch unsere Mitarbeiter leben davon. Aber wir können den Tieren bis zum Schlachten ein respektvolles und tiergerechtes Leben bieten.
 
In diesem Sinne wünsche ich euch eine schöne Zeit und vielleicht besuchen sie uns ja bald mal auf unserem Hof!
 
Fam. Monschein